Eingesperrt auf der Arbeit? Das muss doch nicht sein. Immerhin gibt es noch per Chat den Kontakt zur Außenwelt. Für den Weg nach draußen sind jetzt detektivisches Gespür und Computer-Skills gefragt.
Nachts im Museum passieren die ungewöhnlichsten Dinge, nachts im Büro hingegen nicht. Weil es aber wenig zu tun und zu erleben gibt, gilt es, den Arbeitsplatz so schnell wie möglich zu verlassen. Unglücklicherweise ist aber der Fahrstuhl verriegelt und auch die übrigen Türen verschlossen. Immerhin funktioniert noch die Internetverbindung auf dem Smartphone. Also schnell einen Kollegen angeschrieben, der meint: Es braucht wohl nun eine Handvoll IT-Kenntnisse und die richtige Spürnase, um dem Gebäudekomplex zu entkommen.

Kennworthinweis: Geburtsdatum
Konkret bedeutet das, die richtigen Passwörter und Software-Konfigurationen für jeden Computer und jede Tür zu finden. Glücklicherweise geben einige Angestellte Hinweise, welche Kennwörter sie verwenden oder schreiben sie gleich auf einen Zettel. Über ein Terminal erfolgt so der Zugriff auf Dateien, deren Inhalt – kombiniert mit weiteren Hinweisen aus den Räumen – zunehmend weitere Türen öffnet, bis letztlich der Aufzug freigegeben ist und dem Weg in die Freiheit nichts mehr im Wege steht.
Diese Rätsel sind allerdings alle recht einfach gehalten und führen schnell zu sichtbaren Erfolgen. Braucht es also ein Kennwort, steht dies als Hinweis auf dem Bildschirm. Der Name des Angestellten lässt sich vom Schild ablesen und die richtige Antwort ist rasch in der Personaldatenbank gefunden. Praktisch jede Aufgabe folgt diesem Prinzip. Es ist nicht nötig, hier um mehrere Ecken zu denken oder alte Lösungen später noch einmal neu zu kombinieren.

Der animierte Chat ist nicht interaktiv, sondern spielt nur einen vorgefertigten Dialog zwischen dem Hauptcharakter und einem Kollegen durch. Ist das Spielprinzip einmal verstanden, ist die Nachrichtenübersicht komplett nutzlos. Eigentlich ist das eine vertane Chance, hier eine Hilfe-Option zu verstecken, falls das Rätsel doch zu schwer sein sollte. Allerdings ist dieser Fall dann doch recht unwahrscheinlich.
Terminale Steuerung
Gesteuert wird der Charakter mit der Maus und kann sich durch die freigeschalteten Räume frei bewegen. Per Mausklick können einzelne Bereiche geöffnet werden, die sich dann näher untersuchen lassen. Das Spiel geht mit den Hinweisen, die dort gefunden werden, unterschiedlich um. Manchmal können Hinweiszettel in ein Inventar aufgenommen werden, manchmal muss man sich den Inhalt merken.

Die Steuerung der Computer erfolgt über das Terminal am rechten, unteren Bildschirmrand. Verschiedene Befehle ermöglichen es, auf Benutzerkonten zuzugreifen, Datei-Inhalte auszulesen oder Türen zu öffnen. Dazu braucht es nicht mehr als eine Handvoll Begriffe, die schnell gelernt oder jederzeit mit dem Hilfebefehl abrufbar sind. Auch für IT-Laien ist hier ein schneller und unkomplizierter Einstieg möglich.
In der Pixelgrafik stellt das Spiel ganze Räume in einer isometrischen Perspektive dar, die einzelnen Hotspot-Bereiche, etwa Regale oder Computer-Arbeitsplätze, sind frontal in 2D zu sehen. Passend zur Atmosphäre sind die Räume düster und weisen einige Schäden an Böden und Wänden auf. Die Büros sind offenbar schon einige Zeit genutzt worden, aber das Gebäude ist alles andere als baufällig.

Allerdings gibt es zwischen den Räumen noch wenig Abwechselung und alles sieht gleich aus. Das spart Design-Arbeit, passt aber dennoch zum kargen Büroalltag vieler IT-Unternehmen der 1990er-Jahre, in der die Handlung augenscheinlich verortet ist. Überlagert wird das Bild von einem Zeilenrücklauf-Effekt eines alten Röhrenbildschirms. Akustisch hat das Spiel jedoch wenig zu bieten. Die Musik passt zwar zur geheimnisvollen Atmosphäre, wiederholt sich aber und nervt auf Dauer doch ein wenig.
Status 200: Anfrage erfolgreich
Weder die Pixelgrafik, noch die Rätsel am Computer-Terminal sind wirklich neu. Dieses Spielprinzip gibt es bereits zuhauf, funktioniert aber auch grundsätzlich auch hier. Zwar sieht in > ACCESS alles gut aus und es gibt keine technischen Macken, aber es fehlt an einer gelungenen Geschichte und kniffligen Rätseln.
Zugutehalten muss man allerdings auch, dass das Spiel auf dem fünftägigen Pixel Game Jam zwischen dem 01. und 07. Mai 2023 von zwei Personen entwickelt wurde und zum kostenlosen Spielen im Browser auf Itch.io zur Verfügung steht.

Insgesamt ist > ACCESS wahrlich mittelmäßig. Alles funktioniert, aber nichts ist wirklich neu, spannend oder herausfordernd. Aber für zwei Leute an fünf Tagen ist es dennoch mehr als in Ordnung.
Daten zum Spiel
Titel: | > ACCESS |
Erscheinungsdatum: | 07. Mai 2023 |
Entwickler: | Nattland Interactive |
Publisher: | Nattland Interactive |
System: | alle (Unity-Browser-Spiel) |
Testsystem
Betriebssystem: | Microsoft Windows 10 |
Prozessor: | Intel i5-5200U 2,2 GHz |
Grafikchip: | Nvidia GeForce 920M |
Soundchip: | Intel Wildcat Point-LP High Definition Audio |
Festplatte: | 240 GB SanDisk SSD Plus SDSSDA-240G-G26 |
Arbeitsspeicher: | 8 GB Hynix HMT41GS6BFR8A-PB DDR3-SODIMM 1600 MHz |