Bouncing DVD: The Game • DVD-Logo-Pingpong

Wann wird das Logo endlich die Ecke treffen? Wie spannend kann die Umsetzung eines Bildschirmschoners in Spielform auch schon sein? Will man das unbedingt herausfinden?


DVD-Abspielgeräte sind fast schon als ein Relikt aus alten Tagen zu bezeichnen, auch wenn heutzutage immer noch welche produziert werden. Sie sind fast schon so antik wie einst die VHS-Rekorder vor über 15 Jahren. Aus dieser Erinnerung existieren noch Gedanken an einen Bildschirmschoner, der erschien, wenn man keine einzige Taste betätigt hat oder der Film pausiert wurde. Man konnte in aller Seelenruhe beobachten, wie das offizielle DVD-Logo in bunten Farben erstrahlte und beim Berühren einer Seite diese wechselte.

Die Meme-Szene erfreut sich seit einiger Zeit wieder an diesem Phänomen, wenn das Logo nach langem Hin und Her eine Ecke erwischt, um sich dann in die Gegenrichtung abzustoßen. Das Entwicklerteam von RoomsforRockets kreierte daraus in der Unity-Engine ein Spiel, mit dem man nicht nur einem nachgestellten Logo mit dem Schriftzug „DVD COOL“ zuschauen, sondern mit diesem auch interagieren kann. Laut zahlreichen, oft nicht ernst gemeinten, Rezensionen soll das Spaß machen. Na denn…

Das Spielgeschehen. Bunter wirds nicht.

Man bekommt ein äußerst minimalistisches Menü gezeigt, das besagt, dass bald noch weitere Modi hinzukommen sollen. Das Spiel war zum Testzeitpunkt schon etwas über 8 Monate alt, insofern ist da noch nicht viel passiert. Ein nerviger knapp 28-sekündiger Loop, der sich nicht abschalten lässt, spielt im Hintergrund. Ziel des Spiels: die Ecken so oft wie möglich treffen. Pro Treffer gibt es einen Punkt.

Man kann nun dem Logo dabei zusehen, wie es sich hin und her bewegt und mit etwas Glück eine Ecke trifft oder mit den Tasten W, S, A und D selbst Hand anlegen. Diese Tasten können die Geschwindigkeit ein wenig beeinflussen. W und S verändern die vertikale und A und D die horizontale Geschwindigkeit. Dann gibt es entweder schnelle oder chaotische Bewegungen, denn es kommt schon einmal vor, dass sich das Logo plötzlich um die eigene Achse dreht. Teilweise so schnell, dass man die Umdrehungen gar nicht mehr zählen kann.

Genauer gesagt muss man nicht exakt die Ecke erwischen, der umliegende Bereich reicht schon, um einen Punkt zu erreichen. Wer die Geschwindigkeit so verlangsamt, dass sich das Logo nur im unteren Bereich schnell von links nach rechts und umgekehrt bewegt, kann sogar für jede Ecke zwei Punkte kassieren, da das Spiel beide Berührungen mitzählt. Das könnte erklären, warum die ersten Platzierungen in der Bestenliste über enorm hohe Punktzahlen verfügen.

Nach fast einer Stunde kam eine ordentliche Punktzahl zusammen. Trotz der Meldung, ging das Spiel im Hintergrund munter weiter.

Es sind vor dem Spielstart in der Steuerung noch weitere Möglichkeiten aufgelistet. So soll es möglich sein, mit der linken Maustaste zu schießen oder mit der Leertaste zu springen. Beide Tasten bewirken während des Spiels jedoch nichts. Auch die Grafikeinstellungen haben keinen Effekt. Mit der Option „Very Low“, sieht das Spiel genauso aus wie mit „Ultra“. Bei Auflösungen unter Full-HD sieht man den Balken, in dem sich das DVD-Logo bewegt, nicht komplett.

So komisch es auch klingen mag, aber es scheint purer Zufall zu sein, wann das Spiel für beendet erklärt wird. Nach einer gewissen Zeit erscheint eine Meldung auf dem Bildschirm, die die Punktzahl und die Platzierung anzeigt. Gegebenenfalls sieht man auch, um wie viele Plätze man sich im Vergleich zum vorigen Mal verbessert hat. Im Hintergrund geht das Spielgeschehen munter weiter. In der Meldung werden die Punkte hochgezählt, diese werden aber nicht mit in die Highscore-Liste übernommen.

Die Highscore-Liste ist auch etwas fummelig. Entweder sieht man die ersten zehn Einträge oder die zehn Einträge, in der wir in der Mitte grün markiert erscheinen. Wie die Punktzahlen der anderen aussehen, bleibt für den Spieler das größte Rätsel, denn diese bekommen wir nie zu Gesicht. Ein Neustart ist erst möglich, wenn wir das Spiel beenden und über Steam nochmals starten. Merkwürdige Verbindungsfehler erschienen ebenfalls.

Weitermachen? Nix da. „unpause“ verursacht dauernd einen Fehler.

In einer Bewertung beschwerte sich ein Nutzer über eine hohe CPU- und GPU-Auslastung bei einem Core i7-7700HQ und einer GTX 1050 Ti. Das konnte ich bei meinem Xeon E3-1230v3 und meiner GTX 1050 Ti jedenfalls nicht bestätigen, die CPU-Auslastung pendelte im einstelligen Bereich und die GPU-Auslastung lag zwischen 12 und 22 Prozent. Beim Bewerter lagen beide Werte bei 60 Prozent. Die allgemeine Performance könnte dennoch besser sein. Das Logo bewegte sich nicht gerade mit einer richtig hohen Bildrate.

Das Spiel ist kostenlos bei Steam herunterladbar. Eine Unterstützungsoption wurde als DLC angegeben. Hiermit kann man den Machern für 3,29 Euro ein Bier spendieren.

Bei Bouncing DVD: The Game kann man zumindest behaupten: Der Name ist Programm. Viel mehr als ein „DVD-Logo-Kopie-Hüpfsimulator“ mit Manipulationsmöglichkeit bekommt man nicht geboten. Somit ist es nicht mehr als ein interaktiver Bildschirmschoner mit Highscore-Liste. Es wurden mehr Möglichkeiten angekündigt, die es auch dringend bräuchte, denn so wird es leider schnell langweilig.


Testsystem

Betriebssystem:Microsoft Windows 10 Home 64-Bit (Version 1809)
Prozessor:Intel Xeon E3-1230v3
Grafikkarte:GIGABYTE GeForce GTX 1050 Ti
Soundkarte:ASUS Xonar DG
Festplatte:Western Digital WDC WD10EAVS 1TB
Arbeitsspeicher:16GB DDR3-1600

Daten zum Spiel

Titel:Bouncing DVD: The Game
Erscheinungsdatum:10. Februar 2019
Entwickler:RoomsforRockets
Publisher:RoomsforRockets
System:Windows
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