Nur noch wenige Wochen bis F1 2017 von seinem Nachfolger abgelöst wird. Allerdings muss noch die laufende Meisterschaft entschieden werden. Der letzte Grand Prix startet.
Knapp 350 Spielstunden habe ich in F1 2017 verbracht, nicht ganz so viele wie noch in F1 2016, aber umgerechnet sind das dennoch mehr als 2 Wochen, in denen ich unzählige Runden absolviert habe. Online spiele ich schon seit Anfang des Jahres nicht mehr, nur noch den Karrieremodus mit einer Schwierigkeit von 103, allen Trainingssessions mit halber Länge, ganzem Qualifying und Rennen mit 50 % Distanz. Außerdem habe ich eine Modifikation für die Fahrer und Designs von 2018 installiert.
Aktuell fahre ich meine sechste Saison, nach Stationen bei Sauber und Haas ist das mein viertes Jahr bei Ferrari. Die vergangenen Saisons liefen gut. Fahrer- und Konstrukteurstitel waren fast schon Formsache. Da wir dieses Jahr die Zuverlässigkeit verbessert haben, fielen wir im Laufe der Saison hinter Red Bull und Mercedes zurück, konnten aber gelegentlich von Ausfällen profitieren und uns auch mit den Updates am Auto wieder an Red Bull vorbeischieben. Obwohl die Saison noch nicht zu Ende ist, soll der Große Preis von Japan mein letztes Rennen in F1 2017 sein. Mein einzig verbliebener Gegner: Valtteri Bottas, 181 Punkte. Auf meinem Konto stehen 270. Wenn ich also den Abstand auf 100 Punkte vergrößern kann, ist die Meisterschaft sicher.
Erstes freies Training. Zunächst ein Blick auf den Wetterbericht: am gesamten Wochenende wird kein Regen erwartet. Mit dieser Information kann ich das Setup zusammenstellen. Da das Auto mit drei neuen Motorenupgrades ausgestattet worden ist, entscheide ich mich für eine konservative Einstellung mit mehr Abtrieb. Das sollte im kurvigen Sektor 1 von Vorteil sein.
Obwohl ich das Auto nicht weiterentwickeln werde, beginne ich nun mit den Trainingsprogrammen. Diese helfen beim Einschießen auf die Strecke und dienen auch der Rennstrategie. Doch lange kann ich den Boliden nicht auf der Strecke halten. Bereits in der ersten Kurve bremse ich auf dem Begleitgrün und schon überholt das Getriebe die Vorderachse. Bei diesem Fehler bleibt es jedoch und ich beende das Training mit einer Zeit von 1:30.457 auf Position 4, etwa eine Sekunde hinter meinem Teamkollegen Sebastian Vettel.
Das zweite Training dient ausschließlich dem Feintuning der Abstimmung, da der Wagen leicht zum Übersteuern neigt. Nach zwei Versuchen das Setup entsprechend anzupassen, findet sich eine Lösung: die Gewichtsbalance etwas nach vorn und im Gegenzug ein wenig mehr Bremsbalance auf die Hinterachse, sowie ein Hauch weniger Bremsdruck. Und schon fährt sich das Auto wie auf Schienen durch die Kurven. Einzige Ausnahme ist Kurve 11, eine Haarnadelkurve. Hier muss ich darauf achten, dass das linke Vorderrad nicht blockiert. Eine gezeitete Runde bin ich nicht gefahren.
Da es nichts mehr zu testen gibt, starte ich direkt in den ersten Abschnitt des Qualifyings. Mit 20 Kilo Benzin und den superweichen Reifen geht es auf einen Run mit drei schnellen Runden. Doch die erste davon findet ein schnelles Ende, als Sebastian Vettel aus der Boxengasse fährt und die Ideallinie für sich beansprucht. Auch der zweite Umlauf ist nicht fehlerfrei. Hier muss ich die Schuld jedoch auf mich nehmen, da ich in der ersten Degner-Kurve eine Handvoll Kies aufgewirbelt habe. Runde drei absolviere ich ohne Zwischenfälle mit einer 1:30.211. Das ist gerade einmal Rang 13.
Im Tank ist noch ausreichend Sprit für eine weitere Runde, aber die Reifen sind nicht mehr gut genug. Also führt der Weg zurück in die Garage. Für einen zweiten Run reicht die Zeit nicht mehr. Bleibt nur abzuwarten, dass es für einen Platz unter den ersten Fünfzehn reicht, um in den nächsten Abschnitt zu gelangen. Es passt. Glück gehabt.
Q2. Geplant sind drei Runs mit jeweils einer schnellen Runde. Der erste wieder mit 20 Kilo Benzin und den gebrauchten superweichen Reifen aus dem ersten Abschnitt, 1:30.918. Das ist, wie erwartet, keine schnelle Runde, sondern dient nur der Vorbereitung. Es folgt sogleich die zweite Ausfahrt. Jetzt mit 10 Kilo weniger Sprit und den weichen Reifen. Wenn ich mich mit diesen Reifen für den nächsten Abschnitt qualifiziere, darf ich auch damit starten. Gerade hier in Japan könnte das ein Vorteil sein. Der Umlauf endet nach 1:28.810 auf Rang 5. Das ist schnell genug, um mir den dritten Run zu sparen.
Der letzte Abschnitt der Qualifikation steht an. Ich möchte zweimal jeweils eine schnelle Runde auf frischen superweichen Reifen fahren, doch die Mechaniker haben ein Leck im Hydrauliksystem gefunden. Die Behebung kostet etwa sieben Minuten und damit auch den ersten Versuch. Also muss auf der nächsten und einzigen Runde alles klappen. Ich darf keinen Fehler machen, aber auch nicht auf ein langsames Auto auflaufen. Ein frischer Satz Reifen, 5 Kilogramm Sprit und ab auf die Strecke. Sektor 1 wird violett, absolute Bestzeit. Leichter Verbremser in der Haarnadelkurve, aber auch der zweite Sektor ist violett. Durch die Schikane zurück auf Start/Ziel und die Uhr bleibt nach 1:27.560 stehen. P1, Pole Position.
Lewis Hamilton ist zwei Zehntelsekunden langsamer und landet auf Platz 2. Dritter ist Daniel Ricciardo. Bottas ist Fünfter und Vettel nur Sechster.
Entschieden wird aber erst jetzt im Rennen. Die Pole Position hilft natürlich. Außerdem sind beide Mercedes-Fahrer bestraft worden. Lewis Hamtilon fällt um zehn Plätze zurück und startet als Zwölfter. Bottas wird um fünf Positionen nach hinten versetzt, profitiert seinerseits aber von der Strafe seines Teamkollegen und geht von Startplatz 9 ins Rennen. Hinter mir reihen sich demnach die beiden Red Bull vor meinem Teamkollegen Sebastian Vettel ein. Bislang klingt das nicht schlecht. Aber mit Ausnahme von Romain Grosjean auf Platz 10 starten alle anderen Fahrer der Top-10 auf den Super Softs, während ich mich für die Softs entschieden habe. Das kostet mich am Start etwas Grip, bietet aber bessere Strategieoptionen. Ich kann mit einem Stopp auf die Mediums wechseln und zu Ende fahren oder ich fahre danach zwei Stints mit superweichen Reifen. Auf in die Einführungsrunde…
… und zurück in die Startbox. Drei Lichter, vier Lichter, fünf Lichter… und los. Wie befürchtet ist mein Start nicht besonders gut, der von Ricciardo aber auch nicht. Verstappen kommt hingegen gut weg und ist schon direkt neben mir. Noch besser ist Sebastian Vettel gestartet, der alle überholt und in Führung geht. Durch das Gerangel hat sich auch Stoffel Vandoorne an Verstappen und mich herangekämpft. Der Niederländer schiebt mich auf den Grünstreifen vor der ersten Kurve, gerät selbst ins Schlingern, rutscht ebenfalls ins Grün und dreht sich in den McLaren des Belgiers. Um den Unfall muss ich vorsichtig herumfahren und falle auf Platz 15 zurück. Das Auto ist aber unbeschädigt. Safety Car!
In der Schlange hinter dem Auto von Bernd Mayländer kann ich mich von dem Start erst einmal erholen. Vielleicht kann ich durch einige frühe Stopps ein paar Plätze gutmachen. Aber nur Hülkenberg fährt zum Service an seine Garage. Das bedeutet Platz 14 für mich. Unser Rivale Bottas hingegen ist aktuell Fünfter. Runde drei. Die Lichter am Mercedes SLS AMG gehen aus und Sebastian Vettel führt das Fahrerfeld durch die letzte Schikane, während ich mich an den Heckfügel von Marcus Ericsson hefte. Möge die Aufholjagd beginnen. Kurve 1, und vorbei am Schweden. Sainz ist der nächste. Aber nur bis zur Haarnadelkurve. Platz 12. Pérez und Leclerc folgen eine Runde später. Platz 10. Wieder Safety Car! Dieses Mal kollidieren Lewis Hamilton, Fernando Alonso und Pierre Gasly. Während die beiden Ex-Weltmeister ihr Rennen fortsetzen können, muss der Toro-Rosso-Fahrer aus seinem Boliden aussteigen.
Dieses Mal nutzen mehr Fahrer die Option eines günstigen Boxenstopps, darunter auch Ricciardo und unser Rivale Bottas. Auch ich entscheide mich, meine alten weichen Reifen gegen einen neuen Satz derselben Sorte tauschen zu lassen. Doch der Mechaniker mit dem Wagenheber steht nicht bereit! Es dauert fünf Sekunden, bis das Auto angehoben ist und ich neue Pneus bekommen habe. Damit finde ich mich auf Rang 14, direkt hinter Lewis Hamilton wieder. Sebastian Vettel entscheidet sich gegen einen Wechsel und führt das Rennen vor Leclerc und Ericsson an. Grüne Flagge, die Aufholjagd beginnt erneut. Neue Reifen, das schnellste Auto und einige Boxenstopps, darunter auch Teamkollege Vettel, bringen mir den vierten Rang ein. Besonders erfüllend ist aber das Überholmanöver von Bottas gegen Magnussen, das ich ausnutzen kann und an beiden vorbeiziehe. Ist das der Schritt in Richtung Titel? Noch zu früh. Runde elf. Lance Stroll dreht sich… Safety Car.
Ich überlege kurz, die Soft-Reifen gegen Mediums tauschen zu lassen, und dann bis zum Ende durchzufahren, entscheide mich aber dagegen. Gleiches gilt für die Top 3 direkt vor mir, die bislang noch nicht zum Service abgebogen sind. Zum ersten Mal führt nun nicht Sebastian Vettel, sondern Charles Leclerc den Neustart vor Ericsson, Ocon und mir an. Alle drei sind auf alten Reifen unterwegs. Wie lange dauert es bis zur Führung? Runde 14, grüne Flagge, auf! Kurve 1, außen herum an Ocon vorbei. Platz 3. An den Sauber des Schweden durch die S-Kurven herangefahren und in der ersten Degner vorbei. Platz 2. Bleibt noch Leclerc. Ihm mangelt es an Traktion ausgangs der Löffelkurve, ansaugen auf der Geraden und durch die 130R in die letzte Schikane… vorbei. Jetzt kann ich ein wenig verschnaufen und mich fast schon gemütlich ein wenig absetzen, bevor ich zum letzten Mal stoppen muss. Wäre da nicht Hülkenberg im Kies… Safety Car.
Langsam bin ich von den ständigen Einschnitten ins Renngeschehen ziemlich genervt, nutze aber die Möglichkeit, meine inzwischen abgenutzten, weichen Pneus gegen einen frischen Satz der superweichen Variante einzutauschen um damit das Rennen zu beenden. Viele Fahrer tun es mir gleich, nicht aber die beiden Sauber-Piloten die weiterhin auf ihren Startreifen weiterfahren und somit wieder die Führung übernehmen. Hinter mir sortieren sich Hamilton, Vettel, Bottas und Vandoorne ein, bevor es in Runde 19 von 27 wieder mit voller Geschwindigkeit ins Renngeschehen geht. Die Sauber sind schnell überholt und nun kann ich einige schnelle Runden um den Kurs drehen. Währenddessen schiebt sich Vettel vor Hamilton auf Platz 2. Doppelführung für Ferrari, aber auch gefährlich, da Hamilton Bottas vorbeilassen könnte und so den Traum vom Titel in Japan zunichtemachen würde. Doch stattdessen muss sich der Finne mit seinen alten Reifen gegen Vandoorne verteidigen, fällt aber in der letzten Runde auf Rang 5 zurück. Weltmeister!